IMAP, MAPI, ActiveSync – die Protokolle hinter E-Mail und Groupware

IMAP, MAPI, ActiveSync – unsichtbare Protokolle bestimmen, wie frei Sie wirklich sind. Erfahren Sie, wie BlueMind Outlook von Microsoft löst und digitale Souveränität mit vertrauter Nutzung vereint.
Des personnes tiennent des pancartes avec des noms de protocoles mails IMAP, JMAP, MAPI etc.

E-Mail ist das meistgenutzte Werkzeug in Unternehmen. Hinter den „Clients“ – den Anwen-dungen wie Outlook oder mobilen Apps, mit denen Sie auf Ihre E-Mails zugreifen – stehen Protokolle und Formate, die den E-Mail-Verkehr, die Synchronisation des Kalenders und das Teilen von Kontakten sicherstellen. Diese für den Anwender unsichtbaren Protokolle bestimmen nicht nur die User Experience, sondern auch, wie frei ein Unternehmen handeln kann.
Von IMAP über MAPI bis hin zu SMTP oder ICS – die Geschichte dieser Protokolle und Formate geht Hand in Hand mit den Anwendungsmöglichkeiten, die sich den IT-Teams bie-ten. In diesem Artikel können Sie einen Blick hinter die Kulissen der Messaging-Protokolle werfen. Ein einfacher und lehrreicher Ansatz verdeutlicht Ihnen die Herausforderungen der Herstellerabhängigkeit und mögliche Wege zu mehr digitaler Souveränität.

Was ist ein Protokoll?

Wenn es um E-Mail-Kommunikation geht, denken Anwender meist nur an die Applikation, die sie täglich nutzen – etwa Outlook, das dominierende Interface für E-Mail-Zugriff in Un-ternehmen. Dieses Interface kommuniziert mit einem Server (Exchange oder Microsoft 365 im Microsoft-Universum), und diese beiden verständigen sich dann über eine Familie von Protokollen und Formaten miteinander. Microsoft nennt seine Protokollfamilie MAPI – Messaging Application Programming Interface.

MAPI wurde von Microsoft für die eigenen Produkte entwickelt und ist daher eine sehr spezifische Sprache. Sie ist vollständig an das Client-Server-Duo von Microsoft und dessen besondere Funktionsweise gebunden. Vereinfacht gesagt: Exchange ist eine Art hoch spezia-lisierte Datenbank, Outlook besitzt den Großteil der Intelligenz. Ihre Kommunikation basiert auf einem globalen Prinzip der Datenbanksynchronisation und ist weit entfernt von klas-sischen Messaging-Protokollen.

Wichtig: Ein Protokoll ist eine gemeinsame Sprache, die definiert, wie zwei Anwendungen miteinander kommunizieren – in welchem Format, nach welchen Regeln und in welcher Reihenfolge. Das Protokoll ist für den Endanwender nie sichtbar, aber es bestimmt einen wesentlichen Teil der Funktionalität und damit die gesamte User Experience.

Welche Messaging-Protokolle gibt es?

Historisch dominieren zwei Standards: IMAP für den Zugriff, das Lesen, Sortieren und Löschen von E-Mails und SMTP für den Versand. Dazu kommt POP, ein einfaches Proto-koll zum Abrufen von E-Mails vom Server, das hier nicht vertieft werden soll.

IMAP ist universell und weit verbreitet, aber sein Design und seine Einschränkungen lassen erkennen, wie alt es bereits ist. Es wurde zu einer Zeit entwickelt, als sich die Kommunika-tion auf E-Mail beschränkte.
Mit der explosionsartigen Ausbreitung mobiler Anwendungen hat im Smartphone-Bereich das ActiveSync-Protokoll die Führung übernommen. Es wurde zum De-facto-Standard für die Synchronisation von E-Mails, Kalendern und Kontakten.

Desktop-Clients wie Thunderbird nutzen weiterhin IMAP für die Verwaltung von E-Mails auf einem Server. Für den Kalender bietet Thunderbird jedoch keine vollständige Funktion zur Verwaltung, sondern lediglich die Synchronisation via CalDAV-Protokoll. Für Unter-nehmen ist das völlig unzureichend. Es gibt beispielsweise keine Oberfläche, über die sich die Rechte und Freigaben für den Kalender oder kollaborative Parameter (etwa Verfügbar-keit, Ressourcen, Verwaltung von Besprechungen) festlegen lassen.

Um Thunderbird an professionelle Anforderungen anzupassen, ist BlueMind einen Schritt weiter gegangen und hat moderne Funktionen für die Kollaboration hinzugefügt. Dazu gehö-ren unter anderem die vollständige, detaillierte Kalenderverwaltung und Adressbücher.

In der Webmail-Anwendung nutzt BlueMind ab Version 5 nicht mehr IMAP, sondern stützt sich auf eine globale Synchronisation via Web-Services-API. Diese ist deutlich effizienter. Sie verfolgt präzise jeden Status und jede Änderung und funktioniert per Synchronisation, ähnlich dem MAPI-Protokoll.

Der Sonderfall MAPI und die Microsoft-Abhängigkeit

Neben IMAP, das standardisierter und weitverbreitet ist, nimmt MAPI eine besondere Stel-lung ein. Dieses proprietäre Protokoll, das in den 1990er-Jahren von Microsoft entwickelt wurde, beschränkt sich nicht nur auf E-Mail. Es sorgt auch dafür, dass Kalender, Kontakte, Aufgaben, Notizen und Informationen zur Verfügbarkeit synchronisiert werden. MAPI verleiht Outlook seine ganze Funktionsvielfalt, wenn es mit Exchange, dem Server-Teil von Microsoft, gekoppelt ist.

Tatsächlich ist es MAPI, das Unternehmen im Microsoft-Ökosystem gefangen hält. Warum? Weil MAPI eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Outlook, Exchange und Active Directory schafft. Das ist eine bewusste Lock-in-Strategie, die schon in den 1990er-Jahren dokumentiert wurde. Kurz gesagt: Wenn Sie Outlook mit all seinen Funktionen und seinem Leistungsumfang nutzen möchten, müssen Sie Exchange einsetzen.

Mit einem anderen Server als Exchange können Sie Outlook per IMAP nutzen, aber in einer stark eingeschränkten Version ohne seine Funktionen. Sie können nur E-Mails über IMAP abrufen und einige kollaborative Zusatzfunktionen nutzen – mithilfe eines Connectors, der Outlook „entstellt“ und dessen Funktionsumfang verändert. Die Anwender erkennen ihr Ou-tlook und ihre gewohnten Funktionen nicht wieder, was zu Widerstand führt, meist mit fata-len Folgen für die alternative Lösung.

Deshalb ist Outlook ein schwer überwindbares Hindernis für souveräne Messaging-Lösungen. Outlook ist der meistgenutzte E-Mail-Client in Unternehmen und stützt sich auf MAPI, ein Microsoft-exklusives Protokoll. Exchange zu entfernen bedeutet automatisch, die Outlook-Experience für die Nutzer zu verschlechtern. Das zwingt IT-Verantwortliche in eine Lock-in-Schleife, die vom amerikanischen Anbieter geschickt aufrechterhalten wird.

MAPI implementieren: BlueMinds Kraftakt für Ihre Souveränität

Ab Version 4 hat BlueMind eine große Herausforderung gemeistert: die native server-seitige Implementierung von MAPI. Dank dieser technischen Meisterleistung, Ergebnis von mehr als dreißig Personenjahren intensiver Arbeit, können Unternehmen heute die ver-traute Outlook-Experience beibehalten und gleichzeitig auf Microsoft-Server – Exchange oder 365 – verzichten.
Video: Konferenzvortrag von Cataldo

Warum ist das so komplex? IMAP verwaltet nur E-Mails, und zwar mithilfe von Befehlen zur Nachrichtenverwaltung. MAPI steuert wesentlich komplexere Objekte (Kalender, Kon-takte, Aufgaben, Notizen, Verfügbarkeit) und funktioniert per Datenbanksynchronisation. Das ist ein völlig anderes Paradigma als bei herkömmlichen Protokollen.

Die serverseitige MAPI-Verwaltung erfordert daher eine grundlegende Neukonzeption der Server-Architektur. Durch die Entwicklung des gesamten MAPI-Stacks auf Serverseite ist BlueMind der einzige Anbieter auf dem Markt, der native Outlook-Kompatibilität ohne Connector oder Software-Modifikation bietet.

Das Ergebnis: eine souveräne Alternative zu Exchange, einzigartig auf dem Markt, die Souveränität und Nutzungsgewohnheiten in Einklang bringt. Sie stellt den Anwendern ein unverändertes Outlook zur Verfügung – frei von Microsoft.

Was ist mit dem JMAP-Protokoll?

Seit zehn Jahren taucht in Diskussionen immer wieder ein Messaging-Protokoll namens JMAP auf. Es soll das historische IMAP-Protokoll ersetzen, modernisieren und um die Ver-waltung von Kontakten und Kalendern erweitern.

Auf dem Papier ist die Initiative interessant, da IMAP viele Mängel aufweist. Allerdings bieten weder der Server noch die Clients eine vollständige und erprobte Implementierung. Wenn dieses Protokoll nie abgehoben hat, liegt das vermutlich daran, dass Interesse und Be-darf heute tatsächlich sehr begrenzt sind. Warum?

Weil sich die Überlegungen der Nutzer auf den Zugriff konzentrieren:

  • Outlook hat sein spezialisiertes Protokoll MAPI, das vollständig ausgereift ist und mehr bietet als das, was JMAP vorsieht. Microsoft wird seinen etablierten Standard nicht aufgeben, wenn sich dadurch die User Experience verschlechtert und den Mit-bewerbern dadurch Tür und Tor offen stehen.
  • Die Mobile-Welt hat sich auf das EAS-Protokoll standardisiert.
  • Moderne Webmail-Dienste haben IMAP bereits zugunsten modernerer und effizien-terer Mechanismen aufgegeben.
  • Thunderbird, bei dem das Thema alle zwei bis drei Jahre aufkommt, hat zwar Inte-resse bekundet, aber in zehn Jahren nie mit der Implementierung von JMAP begon-nen oder diese priorisiert.

Es gibt also kaum noch Raum für dieses neue Protokoll. Angesichts dieser Erkenntnis neh-men wir bei BlueMind eine pragmatische Haltung ein. Den theoretischen Nutzen von JMAP als IMAP-Ersatz erkennen wir an und verfolgen seine Entwicklung weiter. Wir sind jederzeit bereit, JMAP zu implementieren, wenn es ein weitverbreiteter Client ernsthaft und vollständig umsetzt.

In der Zwischenzeit bleibt es unsere Priorität, auf die Bedürfnisse von Unternehmen ein-zugehen. Wir konzentrieren uns darauf, einen Ausweg aus den Microsoft-Servern zu bieten und gleichzeitig die Nutzungsanforderungen zu erfüllen. Genau aus diesem Grund haben wir die vollständige Kompatibilität mit Outlook entwickelt: Wir stellen die Kontinuität der Nutzung sicher und erweitern gleichzeitig den Funktionsumfang mit einem modernen Web-mail-Dienst, umfassender Unterstützung für mobile Geräte und einem kollaborativ aufgerüs-teten Thunderbird.

Unsere Überzeugung ist klar: Ein Protokoll darf niemals zur Einschränkung werden. Es sollte Offenheit anstreben, aber seine Rolle einnehmen, hinter einer einfachen, zuverlässigen und souveränen User Experience zu verschwinden.

Fazit: Souveränität und Zufriedenheit sind endlich vereinbar

E-Mail ist das pulsierende Herz von Unternehmen und einer der Bereiche, in denen die Abhängigkeit von Microsoft-Technologien am größten ist. Durch die native Kompatibilität mit Outlook durchbrechen wir bei BlueMind diese historische Sperre. Unternehmen gewin-nen ihre Wahlfreiheit zurück, ohne die Gewohnheiten ihrer Nutzer opfern zu müssen. Ein wichtiger Vorteil in dieser turbulenten Zeit, in der Unsicherheit über die Budgets herrscht und Microsoft die Preise immer weiter erhöht!
Wir haben eine konkrete Antwort für Sie: Ja, es ist möglich, sich aus der Abhängigkeit von Big-Tech-Firmen zu befreien, ohne auf Gewohnheiten und Produktivität zu verzichten.

Bild von Leslie Saladin

Leslie Saladin

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Unterstützung für alle E-Mail-, Web- und mobilen Clients, BlueMind bietet die beste kollaborative Unterstützung für Thunderbird und ist die einzige Lösung auf dem Markt, die zu 100% Outlook-kompatibel ist, ohne Konnektor.

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